In seiner Rede auf dem zentralen Platz der Stadt, dem Türk Telekom Meydani, betonte Ahmet Arnavut in einer emotionalen Ansprache:
„Keiner soll die Türkei falsch verstehen! Wir sind für die Türkei bereit, mit Liebe unser Leben zu geben. Ich bringe euch Grüße aus den Turkmenen-Gebieten Bayır Bucak, Aleppo und den umliegenden Dörfern. Wir kämpfen heute den Kampf, den die Türkei seinerzeit in Çanakkale kämpfte. Dort waren Muslime, also Türken, Turkmenen, Araber und Kurden, Seite an Seite und Hand in Hand. So haben sie den Sieg errungen, weil sie eine Einheit waren. Wir verkünden es der ganzen Welt: Keiner soll glauben, die Türkei sei allein. Wir sind bereit, unser Leben für die Türkei zu geben.“
Ömer Abdullah ist Kommandeur der FSA-nahen Turkmenen-Miliz „Abdulhamit Han-Brigade“, welche vor allem in der nordwestlichen Provinz Latakia an der Grenze zur Türkei agiert. Die Turkmenen Syriens sind den Türken der Türkei nicht nur ethnisch und kulturell nahe stehend, sondern nutzen im seit mehr als vier Jahren wütenden Bürgerkrieg das benachbarte türkische Territorium auch als strategisches Rückzugsgebiet.
Berichten zufolge haben sich die in Nordost-Latakia verschanzten Turkmenen, welche von der Türkei politisch, logistisch und auch militärisch unterstützt werden, mit verschiedenen Formationen der Vereinigung „Dschaisch al-Fatah“ (zu Deutsch: „Eroberungsarmee“) zusammengetan. In den sozialen Netzwerken gibt es verhäuft Videos sowie Bildmaterial, welche bezeugen, dass Ahrar al-Scham, die wohl größte Rebellenmiliz in Syrien – abgesehen von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ –, den Turkmenen mittlerweile im Kampf gegen Regierungstruppen tatkräftig Schützenhilfe leiste.